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Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). »Die Begabung ist ein Geschenk der Götter. Der weitere Weg ist schwere Arbeit,« wird Nicolo Paganini auf der Homepage des 2003 gegründeten 1. BC Ajax zitiert. Diesen Sinnspruch des brillanten Geigenvirtuosen haben sie bei Ajax verinnerlicht. Davon zeugt die Vereinshistorie mit den Serienaufstiegen von der Kreis- bis in die Badminton-Regionalliga.

Wenn heute in einer Woche (3. bis 6. Februar) die Seidensticker Halle zum zwölften Mal Austragungsort der Deutschen Badminton-Meisterschaft ist, stellt der BC Ajax erneut dank Wild Cards des Ausrichters fünf Teilnehmer in den einzelnen Konkurrenzen. Jan Blomeyer (Herreneinzel), Jan Blomeyer/Falko Bittner (Herrendoppel), Abbas Abdulrahman/Jacqueline Mazurek (Mixed) und Jacqueline Mazurek/Kira Weddemar (Damendoppel) gehen, gestählt durch die stark besetzte Regionalliga, mit wenig Ehrfurcht in die Titelkämpfe. Schließlich haben sie gegen nationale Größen wie Andreas Wölk, Fabienne Deprez (FC Langenfeld) oder Mette Stahlberg (Refrath II) schon um Punkte gespielt und sind in den NRW-Ranglisten in vorderen Regionen zu finden.

Klubgründer und Trainer Robert Panasiewics hat seine Schützlinge mit filigraner Arbeit nahe ans Leistungsmaximum geführt. Dass der BC Ajax in der dritthöchsten deutschen Spielklasse wie vor Serienbeginn genau so eingeschätzt »Kanonenfutter« ist, sieglos mit 0:18 Zählern, 6:66 Spielen und 21:137 Sätzen das einsame Tabellenschlusslicht bildet, sorgt dennoch eher für Stolz denn für Verdruss. »Wir freuen uns über jeden gewonnenen Satz. Der Spaß ist immer noch da, auch wenn sich meines Erachtens manche schon etwas zu routiniert in die Niederlage ergeben. Solche Egal-Haltung gefällt mir nicht. Doch die Erfahrung, die sie gemacht haben, wird bleiben,« sagt Panasiewics, dessen heimlicher Wunsch, wenigstens eine Partie siegreich gestalten zu können, sich wohl nicht mehr erfüllt.

»Da muss ich Realist bleiben. Denn das Leben hat unvorhergesehene Zeilen geschrieben,« erläutert Panasiewics. »Wir haben einen großen Aderlass in allen Mannschaften zu verzeichnen und müssen künftig wohl ein bisschen zurückrudern.« Kein Problem - denn Sieger finden immer eine Lösung, hält die philosophisch gespickte Ajax-Homepage parat. Fünf Herren und vier Damen wie Venja Weddemar (Regensburg) oder Abbas Abdulrahman (Erlangen, 2012 Auslandspraktikum) haben Bielefeld aus beruflichen oder privaten Gründen den Rücken gekehrt, Falko Bittner (Ausbildung) und Kira Weddemar ihr Trainingspensum gesenkt. Jan Blomeyer wird am DM-Finaltaggen Slowakei reisen - er absolviert in Bratislava ein Auslandssemester. »Dieser Trend könnte weiter anhalten,« sagt Panasiewics sorgenvoll. »Das wirkt sich natürlich aufs Niveau der Mannschaften aus.« Immerhin könne Jacqueline Mazurek wieder etwas mehr Zeit investieren, was den Damenbereich stabilisiere. Die Regionalliga hat Bielefelds Vorzeigespielern vor Augen geführt, wie schnell auf dieser Ebene gespielt wird. Blomeyer, der unter anderem den Chinesen Zhi Chao Li (Emsdetten) zum Gegner hatte, profitierte ungemein von dem weiteren Qualitätssprung. »Jan arbeitet am professionallsten,« lobt Panasiewics seinen Musterschüler, der auch individuell zielstrebig an der Verbesserung seiner Fitness und Fähigkeiten feile. Ebenso habe Markus Decher mental wie taktisch Rückenwind bekommen. »Seine Spielgestaltung und sein Pausenverhalten haben gewonnen. Markus kanalisiert seine Emotionen jetzt besser aufs Feld.«

Trainer Robert Panasiewics freut sich auf die vier kurzweiligen Tage der Deutschen Meisterschaften; dabei nicht nur auf seine eigenen Spieler, sondern auch die drei Vertreter des klassentieferen Ortsnachbarn TuS Eintracht. »Diese bunte Mischung bei der DM gibt die ganze Vielfalt des Bielefelder Badmintonsports wieder.«

Quelle: Westfalenblatt (27.01.2011)

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VON HANS-JOACHIM KASPERS

Bielefeld. Nadine Ehlenbröker, Badminton-Spielerin des TuS Eintracht, ist zwar, wie sie glucksend zugibt, „seit zehn Jahren in festen Händen“, doch demnächst hat sie – mit Zustimmung ihres Freundes – ein echtes „blind date“: Im Mixed-Wettbewerb der Deutschen Meisterschaften, die vom 3. bis 6. Februar bereits zum zwölften Mal in der Seidensticker Halle stattfinden, spielt sie mit einem Partner zusammen, den sie noch nie im Leben gesehen hat.

„Mit dem Herren, den ich bei der Westdeutschen Meisterschaft an meiner Seite hatte, wäre ich nicht für die DM qualifiziert gewesen“, berichtet die 27-jährige Studentin, „da habe ich schnell zugegriffen, als der bayerische Verband noch eine Dame für sein DM-Kontingent suchte“. Thomas Nirschl (TSV Neuhausen) heißt ihr neuer Partner, ein (zumindest badminton-technisch) bislang noch nicht vergebener junger Mann aus München, der – nach den ersten Telefonaten zu urteilen – „ganz nett“ zu sein scheint.

„Man muss aber mal abwarten, ob wir von unserer Spielweise her zusammen passen“, sagt Nadine Ehlenbröker, die in der übernächsten Woche jedoch noch mehr zu tun hat. Auch im Einzel und im Damen-Doppel (mit ihrer Eintracht-Teamkollegin Britta Kanning) darf sie sich mit den besten Spielerinnen ganz Deutschlands messen. Während sie im Einzel genau wie die Gütersloherin Verena Venhaus eine Wild-Card des Veranstalters erhielt, hat sie sich den Startplatz im Doppelfeld gemeinsam mit ihrer Partnerin durch eine gute Platzierung bei den „Westdeutschen“ selbst erkämpft. „Das ist natürlich ein tolles Gefühl, wenn du das Ticket nicht geschenkt bekommst, sondern es dir erarbeitest“, freut sich Ehlenbröker, die nach 2008 zum zweiten Mal in allen drei DM-Wettbewerben dabei ist und sich fest vorgenommen hat, zumindest in einem die zweite Runde zu erreichen.

Das hat auch Jan Blomeyer vom BC Ajax vor, der – dank zweier Wild-Cards – in zwei Konkurrenzen mitspielt: im Einzel und (an der Seite von Falco Bittner) im Doppel. Blomeyer zieht den Hut vor Nadine Ehlenbröker: „Es ist schon stark, dass sie sich über die Westdeutsche qualifizieren konnte“, sagt er und räumt ein, dass ihm dieses Kunststück wohl so schnell nicht gelingen wird.

„Bei den Herren ist die Leistungsdichte leider viel größer als bei den Damen, so dass es unheimlich schwer ist, das hinzubekommen“, meint er. So werde es auch sehr schwierig, die erste Runde zu überstehen. „Aber man soll sich nicht vorzeitig aufgeben – erst mal sehen, was die Auslosung ergibt.“ Die findet an diesem Wochenende statt, so dass Blomeyer und die übrigen Bielefelder Starter wohl einige Zeit vor dem Computer zubringen werden, um so schnell es geht ihre Chancen für die „Deutschen“ auszuloten.

Die Bielefelder DM-Starter: Damen-Einzel: Nadine Ehlenbröker (TuS Eintracht).

Herren-Einzel: Jan Blomeyer (BC Ajax).

Damen-Doppel: Nadine Ehlenbröker/Britta Kanning ( TuS Eintracht); Jacqueline Mazurek/Kira Weddemar (BC Ajax).

Herren-Doppel: Jan Blomeyer/Falco Bittner (BC Ajax).

Mixed: Nadine Ehlenbröker/Thomas Nirschl (TuS Eintracht/TSV Neuhausen); Jacqueline Mazurek/Abbas Abdulrahman (BC Ajax).

Quelle: Neue Westfälische (22.01.2011)

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Eintracht-Damen schaffen es auch ohne Wildcards zur Badminton-DM

Bielefeld (WB). Grund zur Freude gab es vor diesem Wochenende bei der Badminton-Abteilung des TuS Eintracht, als die Nominierungen für die Deutschen Meisterschaften bekanntgegeben wurden. Die Top drei der TuS-Damen aus Verbands- und Landesligamannschaft sind entweder direkt oder per Wildcard qualifiziert.

So startet Sabrina Sobek im Damendoppel mit Elisa Spreemann (1. BV Lippstadt). Für die junge Steinhägerin der bisher größte Erfolg in ihrer Karriere. Bereits zum zweiten Mal wird Britta Kanning im Damendoppel mit Partnerin Nadine Ehlenbröker an den Start gehen. Der feine Unterschied diesmal: Beide konnten sich direkt qualifizieren und benötigen so keine Wildcard des Ausrichters. Für eine Premiere sorgt Nadine Ehlenbröker. Sie wird als erste Bielefelderin sogar in allen drei Disziplinen an den Start gehen. Möglich wurde dies durch ihren neuen Mixed-Herren aus München, der ihr einen Platz über das Kontingent der Bayern sicherte. Ihren Startplatz im Einzel hat sie wohl ihren zuletzt guten Leistungen bei den Westdeutschen Meisterschaften zu verdanken, die mit einer Wildcard belohnt wurden.

Bis zum ersten Aufschlag am 3. Februar in der Seidensticker Halle sind es jetzt noch drei Wochen. Also Zeit genug für die Eintrachtlerinnen, sich gezielt vorzubereiten.

Quelle: Westalenblatt (15.01.2011)