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Badminton-DM: Verlerin gewinnt Erstrundenkrimi, Venhaus dagegen ohne Chance

Von Hans-Peter Tipp
und Thomas F. Starke (Foto)
Bielefeld (WB). Kontrastprogramm bei den Deutschen Badminton-Meisterschaften: Während Verena Venhaus (BSC Gütersloh) gestern bei ihrer zweiten Teilnahme chancenlos war, erreichte Janine Rehrmann vom Landesligisten TV Verl bei ihrer DM-Premiere die zweite Runde.
Janine Rehrmann vom TV Verl (links) sorgt am ersten Tag der Deutschen Badminton-Meisterschaften in Bielefeld für eine Sensation und zieht bei ihrer DM-Premiere gleich in die zweite Runde ein. Für Verena Venhaus vom BSC Gütersloh ist hingegen nach 17 Minuten Schluss.

Dort allerdings ereilte die 22-Jährige am Abend auch das Aus. Gegen Nadine Kuhnert vom Regionalliga-Spitzenreiter Horner TV war die Verlerin machtlos, obwohl sie erneut ein großes Kämpferherz offenbarte. Doch die drei Ligen höher spielende Kontrahentin erwies sich beim 9:21, 12:21 als eine Nummer zu groß. »Das war etwas zu schnell für mich. Zudem hat sie so komisch angetäuscht. Da wusste ich überhaupt nicht, wohin ich laufen sollte«, sagte Rehrmann am Ende eines ereignisreichen Tages.
Ihren bislang größten sportlichen Erfolg hatte sie nachmittags mit dem Einzug in die zweite Runde bereits perfekt gemacht. In einem 40-minütigen Badminton-Thriller hatte sie nach verlorenem ersten Durchgang mit fünf vergebenen Satzbällen beim 26:28, 21:19 und 21:19 noch gegen Oberligaspielerin Juliane Peters (Anspach) gewonnen. Dabei stand Rehrmann beim 17:19 im zweiten Satz vor der Niederlage. »Da habe ich mir gesagt, wenn nicht jetzt, wann dann?«, erzählte die Sportstudentin anschließend freudestrahlend. Und tatsächlich diktierte sie danach das Geschehen, obwohl es spannend blieb.
Auf der Tribüne fieberten nicht nur Mutter Bettina und Vater Dieter, sondern auch Großeltern, Schwiegereltern und zahlreiche Vereinskollegen aus Verl mit. »Ich habe an den Sieg geglaubt, als Janine den zweiten Satz gedreht hatte. Danach war ich mir ziemlich sicher, dass sie es schaffen würde«, sagte der Papa. »Irgendwann ist sie auf Betriebstemperatur gekommen«, meinte die Mama, die als Glücksbringer eine Plüschente mitgebracht und diese während der Ballwechsel ganz fest gedrückt hatte.
Im dritten Durchgang lag die Verlerin nur beim 4:5 zurück. Doch weder das 7:5, noch das 11:7 oder gar das 17:13 bedeuteten die Vorentscheidung: Immer wieder kam die Gegnerin zurück und glich aus. Dieses Spielchen wiederholte sich selbst beim 19:17 noch einmal. Kurz darauf hieß es schon wieder 19:19. Spannender ging es nicht. Doch jetzt blieb Rehrmann eiskalt und brachte das Spiel unter dem eigenen und dem Jubel ihrer Anhänger nach Hause. »Ich glaube, ich hatte im ersten Satz wirklich ein bisschen Angst vor dem Gewinnen«, sagte sie danach.
Für Verena Venhaus war der DM-Auftritt nach nur 17 Minuten beendet. Gegen die an den Positionen fünf bis acht gesetzte Lisa Heidenreich hatte sie nicht den Hauch einer Chance. Die Gütersloherin ging von Anfang an hohes Risiko, wurde dafür aber nicht belohnt. »Ich wollte hinterher sicherer spielen, aber das hat auch nicht funktioniert«, sagte Venhaus. »Sie hat das Tempo gemacht und es von der Gegnerin erbarmungslos um die Ohren bekommen«, sagte Trainer Björn Bennefeld.