pic1328257625

Ajax-Spitzenspieler Jan Blomeyer lieferte seinem favorisierten Gegner aus Sachsen einen großen Kampf. Foto: Thomas F. Starke
Ajax-Spielerin Andrea Kannengießer und ihr Refrather Mixed-Partner Johannes Szilagyi schieden nach 19 Minuten aus. Fotos (2): UngerNadine Ehlenbröker und Alexander Buchwald schieden nach einem Freilos in Runde zwei aus.

Das erwartet frühe Aus für Bielefelder Lokalmatadoren bei Badminton-DM

Von Jörg Manthey
und Yves Grützner
Bielefeld (WB). Der erste Tag der 60. Deutschen Badminton-Meisterschaften ist für die heimischen Teilnehmer erwartungsgemäß »durchwachsen« verlaufen. Trotz teils starker Vorstellungen sind Jan Blomeyer, Alexander Buchwald/Nadine Ehlenbröker und Johannes Szilagyi/Andrea Kannengießer ausgeschieden.

Blomeyer, der ohne Tipps des erkrankten Ajax-Trainers Robert Panasiewicz auskommen musste, lieferte dem neunfachen Sachsenmeister Stefan Adam (Robur Zittau) einen großen Kampf. Die Nummer eins des BC Ajax verlor die recht ausgeglichene Partie nach 27 Minuten mit 18:21/17:21.
»Ich habe das Spiel in beiden Sätzen lange offen gehalten. Am Ende sah man die körperlichen Unterschiede, die es letztendlich entschieden haben«, erkannte er die Überlegenheit Adams an. »Gegen solche Gegner kann man nicht von Beginn an 100 Prozent geben. Man muss versuchen, etwas moderater zu spielen und das Tempo aus der Partie raus zu nehmen. Ansonsten ist man schon zur Hälfte des ersten Satzes platt«, analysierte Blomeyer.
Im ersten Satz war es richtig eng. »Mit etwas Glück kann ich das 18:19 noch rumreißen.« Im zweiten Satz durften seine Anhänger lange auf eine kleine Sensation hoffen. Schnell lag Blomeyer 0:4 hinten, ging aber mit einem Zwischenspurt 6:4 in Front. Häufige Führungswechsel folgten, ehe sich die Physis bemerkbar machte. »Adam ist konditionell viel stärker, auch vom Tempo konnte ich nicht mithalten. Ich habe es nicht geschafft, meine eigenen Angriffe durchzuspielen. Mir blieb häufig nichts anderes übrig, als zu reagieren.« Nach der Pause brach Blomeyer ein. Fünf Matchbälle Adams waren die Folge. Zwei konnte der Bielefelder abwehren - dann war Schluss. »Jetzt kann ich mir in aller Ruhe angucken, wie mein Gegner an meiner Stelle gegen Nationalspieler Dieter Domke eine Reise kriegt«, wirkte Blomeyer nicht allzu enttäuscht.

Freilos erstaunt
»Hey, das war doch unser Spiel«, wunderten sich Nadine Ehlenbröker und Alexander Buchwald, als ihr erstes Duell schlicht übergangen wurde. Die Recherche ergab: Freilos! »Blöd, jetzt sind wir gerade warm«, empfanden die Eintrachtler trotz des unverhofften Einzugs in die zweite Runde nicht unbedingt Freude. Sechseinhalb Stunden Warterei folgten. »Ich hatte meinen Arbeitstag anders geplant«, meinte der selbständige Physiotherapeut Buchwald, der morgens schon zweieinhalb Stunden »geknetet« hatte. »Jetzt brauche ich Verständnis von meinen Patienten.«
Nadine Ehlenbröker hatte sich »ein bisschen länger ausschlafen« gegönnt. Obwohl hellwach, waren die Nationalspieler Max Schwenger/Isabel Herttrich (TV Refrath/VfL 93 Hamburg) übermächtig. Mit 10:21/6:21 kam das flotte Aus. »Die waren für uns eine Liga zu hoch. Ist halt ein Unterschied, dreimal am Tag zu trainieren anstatt dreimal in der Woche«, sagte Nadine Ehlenbröker nach der 14-Minuten-Abfuhr.
Alexander Buchwald wollte das unbekannte Flugverhalten der Bälle nicht als Entschuldigung anführen, jedoch: »In der Verbandsliga spielen wir mit anderen. Das hier ist der Ferrari unter den Bällen.« So schnell, dass die Bielefelder Bälle allzu oft im Aus landeten.
Für Andrea Kannengießer vom BC Ajax dauerte die erste Runde im Mixed 19 Minuten - dann war die Partie an der Seite ihres bei den Westdeutschen Meisterschaften gefundenen Partners Johannes Szilagyi (TV Refrath) gegen die Refrather Paarung Raphael Beck/Sabine Heitkötter mit 19:21/4:21 verloren. Der umkämpfte erste Durchgang schien nach 3:0-Führung und 12:16-Rückstand beim 18:18 total offen. Ein leichter Patzer bedeutete den Satzverlust - Frust baute sich auf. »Zu viele Fehler. Wir sind gar nicht mehr ins Spiel gekommen«, ärgerte sich die 28-Jährige und meinte grimmig: »Ein bisschen Federball spielen konnten die anderen auch.« Nach dem 0:5 kämpften sich Kannengießer/Szilagyi auf 4:6 heran - das war's. »Der Kopf war leer«, erläuterte die in Hagen wohnende Ajax-Legionärin den folgenden deprimierenden 0:15-Lauf.
Cheforganisator Axel Seemann freute sich über mehr als 600 Fans am ersten Tag. Den Anfang heute aus heimischer Sicht macht das Eintracht-Herrendoppel Alexander Buchwald/Simon Böer (10.30 Uhr). Gegen 13 Uhr ist das Ajax-Damendoppel Carolin Brenner/Jacqueline Mazurek an der Reihe, ehe Andrea Kannengießer (13.30 Uhr) und Nadine Ehlenbröker (14 Uhr) an der Seite von Partnern auswärtiger Klubs zum zweiten Mal ihr Bestes geben. Sportwww.dm-badminton.de