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Für die Bielefelder Teilnehmer ist zum DM-Auftakt in der ersten Runde Schluss

VON HANS-JOACHIM KASPERS (TEXT) UND SARAH JONEK (FOTOS)

Bielefeld. So war das nicht gedacht! „Wir hatten schon gehofft, dass ein Bielefelder Starter weiter kommt“, meinte Robert Panasiewicz, Trainer des BC Ajax, der am ersten Tag der Deutschen Badminton-Meisterschaft in der Seidensticker Halle vier Erstrunden-Ausfälle zu registrieren hatte. Immerhin gibt es heute noch vier weitere Möglichkeiten, in die zweite Runde vorzustoßen.

Den meisten Grund, sich über ihr Ausscheiden zu ärgern, hatte die ostwestfälisch-bayerische Zufallspaarung Nadine Ehlenbröker (TuS Eintracht) und Thomas Nirschl (TSV Neuhausen), die in drei Sätzen gegen Lohan/Bonnie (Sterkrade/Düren) den Kürzeren zogen. „Im ersten Satz haben wir so toll harmoniert – und dann war es auf einmal wie abgerissen“, kommentierte Ehlenbröker den gemeinsamen Auftritt, dem eine gerade mal halbstündige Kennenlern-Phase vorausgegangen war. „Ich war um halb zwölf in der Halle, habe Thomas nach ein bisschen Suchen gefunden, mit ihm ein paar Bälle geschlagen – und los ging’s“ erzählte die Studentin für angewandte Mathematik.

Und es schien so, als sei die fehlende Vorbereitung überhaupt kein Hindernis, denn der erste Durchgang ging nach einer zwischenzeitlichen 19:12-Führung mit 21:17 an das neu gebildete Duo. Dann allerdings schlich sich unerklärlicherweise der Fehlerteufel ins Spiel von Ehlenbröker/Nirschl ein. „Erst dachte ich, es wäre nur ein kleiner Hänger, aber aus diesem Loch sind wir nicht mehr herausgekommen“, sagte die Bielefelderin. Die beiden sahen anschließend kaum noch Land und verloren die Sätze zwei und drei klar mit 13:21 und 10:21.

Am Nachmittag verlor Ehlenbröker mit 19:21 und 10:21 im Einzel gegen Juliane Peters (SG Anspach). „Schade, ich habe nur von Mitte bis Ende des ersten Satzes zeigen können, was ich drauf habe“, erklärte die Verliererin, die in Durchgang eins von 14:20 auf 19:20 aufholte. Im zweiten Satz stellten sich dann große Probleme beim Aufschlag ein, so dass an einen Erfolg nicht mehr zu denken war.

Auch Jacqueline Mazurek und Abbas Abdulrahman vom BC Ajax trauerten der verpassten Chance, in die zweite Runde einzuziehen, hinterher. „Da war viel mehr drin“, fand nicht nur Trainer Robert Panasiewicz. Auch die Spieler selbst wussten, dass sie beim 23:25 und 17:21 gegen Strödke/Peters (Neubiberg/Anspach) in den entscheidenden Momenten hinter ihren Möglichkeiten zurück geblieben waren. „Den Satzball im Ersten hätte ich verwandeln müssen, aber ich war phasenweise so nervös, dass mir beim Aufschlag die Hände gezittert haben“, meinte Abdulrahman, der dem Lampenfieber bei seiner ersten DM-Teilnahme Tribut zollen musste. „Wir müssen uns jetzt aber nicht schämen“, hielt die erfahrene „DM-Häsin“ Mazurek, die in der Schlussphase des ersten Satzes mit einigen spektakulären Schlägen glänzte, dagegen: Als Landesliga-Spieler gegen ein höherklassiges Duo zu verlieren, sei wirklich kein Beinbruch.

Rundum zufrieden mit seinem Auftritt war nur Marcus Decher (BC Ajax), der im Einzel für den erkrankten Jan Blomeyer eingesprungen war. Beim 14:21 und 16:21 gegen den Nationalspieler Sven-Eric Kastens holte Decher „mehr Punkte, als ich mir je erträumt hätte“. Der fröhliche Verlierer räumte aber ein, „dass mein Gegner mich hat mitspielen lassen: Wenn er voll durchgezogen hätte, hätte ich wohl alt ausgesehen.“

Quelle: Neue Westfälische 04.02.11