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BADMINTON: In der ersten Runde ist für die Bielefelder Duos Endstation

VON HANS- J. KASPERS (TEXT) UND CHRISTIAN WEISCHE (FOTOS)

Bielefeld. Aus Bielefelder Sicht sind die Deutschen Badminton-Meisterschaften nach dem zweiten Tag erwartungsgemäß zu Ende. Gestern schieden drei Damen- und ein Herrendoppel mit Beteiligung heimischer Akteure aus – mal mit mehr und mal mit weniger Gegenwehr.

Als erste mussten am Vormittag Simon Böer und Alexander Buchwald vom TuS Eintracht die Segel streichen. Sie unterlagen dem Regionalliga-Duo Jonas Benz-Baldas/Konstantin Kron aus Neusatz mit 19:21 und 17:21 – und ärgerten sich gewaltig, es nicht zumindest in einen dritten Satz geschafft zu haben. „Da war heute viel mehr, vielleicht sogar das Weiterkommen drin, aber wir haben es selbst verbockt“, schimpfte Böer, der gleich nach der Partie analysierte, „dass wir viel zu spät erkannt haben, wie wir spielen müssen.“ So lieferten die beiden Bielefelder dem stärkeren Benz-Baldas immer wieder hohe Vorlagen für wuchtige Schmetterbälle, anstatt den schwächeren Kron auf dessen Rückhandseite zu ärgern. „So ein Mist, die zweite Runde war heute locker möglich“, sagte Buchwald. Er setzte im ersten Satz beim Stand von 19:20 seinen Aufschlag ins Netz und hatte „ein echtes Déjà-vu-Erlebnis“: Im Vorjahr war ihm bei der DM genau das gleiche Missgeschick unterlaufen.

Auch für Jacqueline Mazurek und Carolin Brenner vom BC Ajax war nach zwei Sätzen Schluss, wobei das Resultat von 19:21 und 6:21 mehr Spannung suggeriert als tatsächlich vorhanden war: Im ersten Durchgang führten ihre Kontrahentinnen Nicole Nonn und Ina Vermaßen (Andernach) schon mit 20:11, bekamen den berühmten Sack aber nicht zu. „Irgendwie sind die da in Panik geraten“, grinste Mazurek, die mit ihrem Aufschlag acht Punkte in Folge verbuchte, ehe ein verzweifelter Schmetterschlag von Nonn schließlich doch noch im Feld des Ajax-Duos landete. Im zweiten Satz hatten die Bielefelderinnen dann nichts mehr zu bestellen. „Die haben viel über mich gespielt, und ich kam im zweiten Satz einfach nicht mehr rein“, meinte Brenner.

Bei Andrea Kannengießer (BC Ajax) und ihrer Partnerin Diane Lakermann (Wesel) lief es gegen Anika Dörr/Franziska Volkmann (Dortelweil/Horn) genau umgekehrt. Im ersten Satz nach einem Zwischenstand von 9:9 beim 10:21 chancenlos, hielten sie im zweiten Satz bis zur eigenen 16:14-Führung sehr gut mit, ehe auch dieser Durchgang mit 17:21 verloren ging. „In der entscheidenden Phase haben wir zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich Kannengießer, die jüngst bei einem Ranglistenturnier gegen die aufstrebenden Youngster in den dritten Satz gekommen war. „Wenn du aber nicht deinen besten Tag hast, reicht es einfach nicht. Schließlich können bei einer DM alle ganz gut Federball spielen“, lautete ihr Fazit.

Den meisten Spaß hatten Nadine Ehlenbröker (TuS Eintracht) und Kathrin Brinker (Pulheimer SC), die Luise Heim und Vanessa Poyatos (Neustadt/Ludwigshafen) beim 15:21, 21:12 und 16:21 in den dritten Satz zwangen. „Der zweite Satz war einfach super“, jubelte Ehlenbröker. Sie und ihre Partnerin scheuchten die hoch eingeschätzten Nachwuchs-Asse mit einer klugen Ballverteilung förmlich über den Platz und bauten ihre anfängliche 3-Punkte-Führung zu einem komfortablen Satzgewinn aus. „Leider hatte ich dann zu Beginn des dritten Durchgangs einen echten Hänger“, bekannte Brinker – eine Schwäche, die ihre trotz ihrer Jugend schon sehr ausgebufften Kontrahentinnen gnadenlos ausnutzten und den Satz über 11:5 und 18:13 sicher nach Hause brachten. Trotzdem verließen Ehlenbröker/Brinker die Seidensticker Halle hoch erhobenen Hauptes.
Maximale Streckung: Alexander Buchwald (r.) und Simon Böer vom TuS Eintracht gaben alles. Trotzdem verloren sie ihr Auftaktmatch im Herrendoppel in zwei Sätzen.