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Auf Stippvisite in Bielefeld: Chef-Bundestrainer Jakob Hoi.

Bundestrainer Jakob Hoi ganz entspannt

Bielefeld (WB/jm). Kein Reisestress von Kontinent zu Kontinent, keine physische und psychische Belastung am Maximum, keine Punkte für die Olympiaqualifikation. Bielefeld, das heißt Prestige. Es geht bloß um nationalen Lorbeer. Jakob Hoi wirkt ganz entspannt. »Unsere Topspieler sollen diese Meisterschaft einfach genießen«, sagt der dänische Chef-Bundestrainer des Deutschen Badminton-Verbandes. »Sie wissen, dass ich keine Erwartungen an sie habe. Neue Erkenntnisse wird es hier nicht geben. Nein, sie sollen in erster Linie Spaß haben.«
Dass die erkrankte Juliane Schenk die Spaßveranstaltung abgesagt hatte, empfindet Hoi als »super professionelle Entscheidung. Sie ist ein Star. Diese nationalen Titelkämpfe passen nicht in den internationalen Turnierkalender. Es ist wichtig, dass Juliane sich mal eine Pause nimmt. Es gibt im harten Olympiajahr nur wenig Erholungszeiten.« Schenk sei die mit Abstand schnellste Spielerin auf der Welt, clever, habe Riesen-Varianten in ihrem Spiel. Hoi übertreibt nicht, wenn er sagt: »Sie kann eine Medaille in London gewinnen. Auch Gold.« Marc Zwieblers London-Qualifikation ist genauso unfraglich. »Der Marc liebt Bielefeld. Er gibt immer 100 Prozent. Für sich, für alle«, lobt Hoi seinen Kämpfer, die Nummer 14 der Welt.
Schwierig werde London für die Doppel, obgleich es nicht unrealistisch sei, dass Deutschland in jeder Disziplin vertreten ist. »Nur 16 Doppel weltweit dürfen hin. Eigentlich nur 13, denn es werden drei Kontinentalplätze vergeben.«
Für die Mixed-Meister Michael Fuchs/Birgit Michels (1. BC Bischmisheim/1. BC Beuel) sieht es zurzeit gut aus. Stichtag ist der 1. Mai. »Im Moment wären wir dabei, aber es bleibt spannend bis zum Schluss«, sagt Michael Fuchs, der gestern seinen fünften deutschen Titel gewann. »Bis zum ersten DM-Titel hatte ich Druck. Der schwindet seither mit jedem Titel«, schmunzelt er. London ist wieder verbunden mit Druck. Er hat mit seiner Partnerin noch viele Punkte zu verteidigen, schließlich erreichten sie im Vorjahr bei den All England das Halbfinale. »Michael und Birgit haben schon Weltmeister und Olympiasieger geschlagen«, traut Jakob Hoi der Paarung den großen Wurf zu. Das Damendoppel Marinello/Michels hat aktuell eine Warteposition inne und wäre nicht qualifiziert.