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Bielefelderin Nadine Ehlenbröker lernt Mixedpartner erst bei der DM kennen

Von Hans Peter Tipp

Bielefeld (WB). Das dürfte das kurioseste Mixed der Badminton-DM in Bielefeld bleiben: Lokalmatadorin Nadine Ehlenbröker und Thomas Nirschl (München) traten am Eröffnungstag gemeinsam an, obwohl sie sich vorher noch nie gesehen hatten.

Das Blind Date der Verbandsligaspielerin des TuS Eintracht Bielefeld, die privat seit zehn Jahren in festen Händen ist, mit dem Zweitligacrack aus München war gestern allerdings ein kurzes Vergnügen. Nach 33 Minuten mussten die ostwestfälisch-bayerische Zufallskombination den in der 2. Bundesliga (Lena Bonnie) und Oberliga (Niclas Lohau) aktiven Kontrahenten trotz gewonnenen ersten Satzes gratulieren.

Von blindem Verständnis waren Ehlenbröker/Nirschl, die beide am Nachmittag auch im Einzel ausschieden, verständlicherweise weit entfernt. Doch nach dem 21:18, 13:21, 10:21 waren sie sich einig: »Es wäre mehr drin gewesen«, sagte Nirschl, der mit zunehmender Spieldauer mit sich haderte. »Irgendwann hatten wir nach dem guten Anfang einen Hänger und sind dann nicht mehr da rausgekommen«, bilanzierte Ehlenbröker.

Zustande gekommen war die ungewöhnliche und bei der DM einmalige Sportbeziehung auf Initiative der 27-jährigen Studentin aus Bielefeld: »Mit den Herren, die bei der Westdeutschen Meisterschaft an meiner Seite waren, war ich mich nicht qualifiziert.« Gut, dass sich der 35-Jährige aus Bayern im Internet ebenfalls auf die Suche begeben hatte. Per E-Mail fanden die beiden zusammen. Gestern Mittag standen sie sich das erste Mal gegenüber. Aber auch das verlief nicht ohne Komplikationen. Ehlenbröker: »Er hatte sein Handy ausgeschaltet, und dann habe ich mich durchgefragt - bei Schiedsrichtern und seinen Vereinskollegen.« 30 Minuten vor Spielbeginn waren alle Hindernisse überwunden: Um 11.30 Uhr schüttelten sie sich auf der Tribüne der Seidensticker Halle zum ersten Mal die Hand. Zeit für Abstimmungen oder Absprachen blieb da natürlich keine mehr. Nach ein paar Schlägen zum Einspielen ging es los. Der erste Satz machte noch Hoffnung, dann aber steigerten sich die Gegner. Von den OWL-Aktiven gelang nur der Jüngsten der Sprung in Runde zwei: Die 16-jährige Verena Venhaus (Gütersloh) setzte sich gegen die 25 Jahre ältere Mirella Engelhardt durch. Später aber kam gegen die gleichaltrige Ramona Hacks doch das Aus. »Sie ist die Jahrgangsbeste«, wusste Venhaus schon vorher.

Heute spielen: 1. Runde: 10 Uhr: Männerdoppel; 11 Uhr: Frauendoppel - 2. Runde: 11 Uhr: Männerdoppel, 12.30 Uhr: Frauendoppel - Achtelfinale: 14 Uhr: Männer, 14.30 Uhr: Mixed, 15.30 Uhr: Frauen, 16 Uhr: Männerdoppel, 16.30 Uhr: Frauendoppel - Spiele mit OWL-Aktiven: 12.30 Uhr: Mazurek/Weddemar (Bielefeld) - Hankammer/Kohlhass (Langenfeld/Wehen), Menne/Otto (Bad Driburg/Hövelhof) - Bühl/Pils (Gifhorn); 13 Uhr: Sobek/Spreemann (Bielefeld/Lippstadt) - Dörr/Volkmann (Messel/Horn)

Artikel vom 04.02.2011